Schloss Hohenfels 12.1

< Teil 11


Lesedauer: 4 Minuten


Nach Sport steht bei der 9. Klasse nun Französisch auf dem Stundenplan

Lena verlässt die Umkleide. Katharina wartet draußen auf sie, um nicht allein zu Französisch gehen zu müssen. „Hast Du diesen Aufsatz für Französisch geschrieben?“ bricht Lena das Schweigen. „Hä? Ach so, ja. Brauchst Du?“ – „Jaaa. Ich hab das voll vergessen.“ PATSCH „Au!“ Lena fährt herum. „Na, Süße. Brennt‘s ordentlich?“ Nick hat ein breites Grinsen im Gesicht. „Zieh Leine, Du Arsch!“ brüllt Lena ihren Mitschüler an und reibt sich den Hintern. Zufrieden trottet Nick weiter Richtung Klassenzimmer. „Lass ihn“ beruhigt Katharina ihre Freundin „Je mehr Du Dich aufregst, desto mehr genießt er es.“ Die Mädchen suchen sich eine leere Fensternische am Gang und holen ihre iPads aus den Taschen, um die Datei auszutauschen.


Mit dem Läuten huschen Lena und Katharina durch die Tür in den Klassenraum. Hier riecht es immer nach dem schweren Parfüm, in dem Madam Lumieré zu baden scheint. Zusammen mit den immer geschlossenen Vorhängen aus rotem Samt hat der Raum immer eine sehr stickige, muffige Atmosphäre. „Aaah, Lena und Catherin! Willkommen, willkommen.“ dröhnt Madame Lumierés Elefantenstimme ihnen entgegen. Lena ist sich seit je her nicht ganz sicher, ob Madame Lumieré nicht einfach nur ein als Frau verkleideter Mann ist, denn sie hat eine tiefere Stimme als Lenas Vater, der ein gefragter Bass-Sänger für Opern-Produktionen ist. „Verzeihung, Madame Lumieré.“ entschuldigt sich Katharina „wir wurden aufgehalten.“ Aber die hühnenhafte Lehrerin beachtet die Mädchen gar nicht weiter, sondern beginnt direkt mit ihrem Vortrag über die Bildung des Futur. Sie gibt der Klasse einige Aufgaben im Cloud-Ordner frei und die Schüler machen sich an die Arbeit. Madame Lumieré beginnt ihre Runde, um die Hausaufgabe für diese Stunde zu überprüfen.

„Bien, Catherin, bien.“ lobt sie Katharina für ihren Text. Sie setzt ihre Runde fort und widmet sich nun dem Aufsatz von Michael, der auf der anderen Gangseite neben Katharina sitzt. Denn auf Schloss Hohenfels sitzen die Schüler streng nach Jungen und Mädchen getrennt. Als Madame Lumieré bei Lena ankommt, öffnet diese zufrieden ihre Hausaufgaben-Datei und reicht der Lehrerin ihr iPad. Madame Lumieré beginnt interessiert zu lesen. Doch nach wenigen Augenblicken wird ihr Gesichtsausdruck finster. „Das ‘abe isch gerade ebben doch erst geläsen. Lena! Catherin! ‘abt ihr voneinander abgeschrieben?“ Die Mädchen ziehen sofort den Kopf ein. „Sofort nach vorne mit eusch!“, donnert die Lehrerin und die Freundinnen gehorchen. Beide trotten also wie zwei Verurteilte auf dem Weg zum Galgen vor die Klasse. Alle anderen schauen gespannt auf das Schauspiel. Madame Lumieré holt ihr Paddle aus dem Schrank neben der Tür und baut sich vor den Mädchen auf. „Nun, isch will äs wissen! Wer ‘at von wem abgeschriebän?“ Beide starren auf ihre Schuhe. „Also? Isch ‘öre!“ Keine Reaktion. „Wie ihr wollt. Dann gibt es äbän für eusch beide Schläge. Tournez-vous et penchez-vous!“ Die Mädchen drehen sich um und beugen sich über das Lehrerpult, wobei sie ihre Kehrseiten der Klasse zuwenden.

„Jupes relevées et lachet vos culottes!“ Lena und Katharina greifen nach ihrem Rocksaum, ziehen ihre Röcke nach oben und dann die Unterhosen nach unten. Nun konnte die Klasse wieder blanke Hintern betrachten. Der eine noch schneeweiß, der andere bereits von einem dicken tiefroten Streifen gezeichnet. Madame Lumieré nimmt, ohne Kommentar, mit dem Paddle an Lenas Po Maß und lässt den ersten Hieb auftreffen. „Auuu!“ heult das Mädchen auf. Die Spuren der vergangenen Sportstunde erhöhen den Schmerz um ein Vielfaches. Dann holt Madame Lumieré aus und schon trifft der nächste Hieb und schnell darauf auch der dritte Hieb. Lena ist bereits den Tränen nahe, so sehr schmerzt ihr Po noch von den letzten Schlägen. Aber ohne Zögern und mit enormer Wucht kommen die Hiebe in schneller Folge weiter und „Au!“ – „Au!“ -„Au!“ kommt es dabei von Lena, die ihren Tränen nun freien Lauf lässt. Ihr Po ist nun nicht weiß, nicht mit einem dicken roten Streifen versehen, nein er ist tiefrot und wund mit einem weißen Rand. Madame Lumieré ist von Lenas Gejammer aber unbeeindruckt, sie widmet sich nun Katharina.

Sie nimmt nun auch an ihrem Po mit dem Paddle Maß und dann trifft der erste Hieb. „Aua!“ entfährt es Katharina. „Be‘errsch Disch, Catherin! Contenance!“ – „Ja, Madame Lumieré.“ KNALL „Au!“ KNALL „Aua!“ KNALL „Auuu!“ Katharina springt auf und reißt die Hände nach hinten. „CATHERIN! Wirst Du wohl in Position bleiben! Das gibt einen extra ‘ieb, Mademoiselle!“ Katharina stöhnt und nimmt schnell wieder ihre Strafposition ein. Dann trifft der fünfte Hieb ihre Pobacken und nun kommen auch Katharina die Tränen. Der Sechste lässt ebenso nicht lange auf sich warten. „Auuu!“ – „Reiß Disch zusammen, Catherin! Du ‘ast noch Deinen Zusatzhieb!“ Katharina nimmt noch einmal all ihre Kraft zusammen und hält den Atem an. Nun trifft der letzte Hieb den Po des Mädchens, der nun fast genauso rot ist wie der ihrer Freundin, nur nicht so wund.

„Lève-toi!“ Erleichtert stellen sich die Mädchen wieder aufrecht hin und richten ihre Kleidung. „Nun, isch denke, dass isch eusch besser zum Directeur schicke, damit ihr eure Lektion auch wirklisch lernt! Marche!“ Noch immer etwas verheult verlassen die Mädchen nun den Klassenraum und trotten schweigend nebeneinander her zum Büro des Direktors im Turm, der an den Südflügel anschließt.

Teil 12.2 >


Ein Gedanke zu “Schloss Hohenfels 12.1

  1. Na, mir gefällt zunächst die sehr einfühlsame Beschreibung des Unterrichts in der französischen Sprache. Dazu gehört auch die sehr gute Übertragung des Akzents einer französisch Muttersprachlerin in die deutsche Schriftsprache. Tja , wir alle spekulieren, wie wohl der strenge Herr Direktor auf die Fehltaten der beiden jungen Damen reagiert.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es der strenge Direktor es bei einer Strafpredigt belässt. Ich fürchte, dass Katrin an diesem Tag zum zweiten Mal und Lena sogar schon zum dritten Mal Prügel auf den nackten Hintern bekommt.
    Im übrigen, Lena hat eine tolle Freundin. Diese wäre sicher deutlich billiger davongekommen, wenn sie offenbart hätte, dass sie nicht abgeschrieben hat. Toll, dass sie geschwiegen hat, wiewohl ihr nackter Hintern dafür einen hohen Preis zahlt.

    L.

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